dialoguing@rts - Advancing Cultural Literacy for Social Inclusion through Dialogical Arts Education

Zielsetzungen

Angesichts vielfältiger gesellschaftlicher Transformationsprozesse erscheint der soziale Zusammenhalt in vielen Ländern Europas (und darüber hinaus) gefährdet. Soziale Inklusion lautet die Herausforderung, der sich das Projekt "dialoguing@rts" widmen möchte. Im Vertrauen auf die transformative Kraft von Musik, Tanz und Theater erforscht das Projekt, wie in künstlerischen Interaktionen kulturelle Kompetenz erworben werden kann, die geeignet ist, einen interkulturellen Dialog zu eröffnen, und die Wertschätzung für Diversität ermöglicht. Nicht jede Form kultureller Bildung trägt zum sozialen Zusammenhalt bei. Das Projekt geht davon aus, dass kulturelle Bildung eine dialogische Praxis erfordert. Sowohl in formalen wie nicht formalen Bildungskontexten gilt es, allen Stimmen Gehör zu verschaffen. Durch Dialog mit anderen in künstlerischer Praxis können Menschen lernen, ihre eigenen Sichtweisen zu reflektieren. Im Dialog lernen wir, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen. 

 

Verständnis für die  Perspektiven und Erfahrungen anderer Menschen ist eine Voraussetzung für Toleranz. So kann kulturelle Vielfalt als Bereicherung erfahren werden. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Kohäsion und Inklusion. Demokratien können nur Bestand haben, wenn Menschen in der Lage sind, sich gegenseitig in ihrer Vielfalt zu akzeptieren. Musik, Tanz und Theater eröffnen Chancen für Austausch und Dialog und können einen Beitrag für Inklusion und gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. 

 

Arbeitsplan

d@rts konzentriert sich auf fünf europäische Länder - Norwegen, Finnland, Deutschland, Italien und Serbien - und zwei nicht-europäische Länder - Uganda und Aotearoa/Neuseeland. Der 42-monatige Arbeitsplan von d@rts ist in neun Arbeitspakete (WPs) unterteilt, die eng miteinander verknüpft sind. In den Arbeitspaketen 1-6 findet in einem partizipativen Forschungsansatz der empirisch-analytische Kern der Arbeit statt. Die Arbeitspakete 7 und 8 dienen dem gegenseitigen Austausch, der Kommunikation der Ergebnisse und ihrer Implementation mithilfe von Partnern im Feld kultureller Bildung. WP9 kümmert sich um Management und Koordination.

 

Die Arbeitspakete lauten:

  • WP1 Vergleichende Analyse von Kultur- und Bildungspolitik sowie Lehrplänen in Europa
  • WP2 Kulturelle Kompetenz und sozialer Zusammenhalt - eine europäische Vergleichsstudie
  • WP3 Ethnographien im Dialog: Fallstudien zur Praxis der kulturellen Bildung 
  • WP4 Innovative Maßnahmen für kulturelle Bildung und sozialen Zusammenhalt (DIALOGART) 
  • WP5 Entwicklung und Umsetzung von Methoden zur Evaluierung von kultureller Bildung und sozialem Zusammenhalt 
  • WP6 Digitale Dialogplattform
  • WP7 Entwicklung praxis- und forschungsbasierter politischer Empfehlungen 
  • WP8 Verbreitung, Verwertung und Kommunikation 
  • WP9 Management und Koordination

Arbeitspakete

dialoguing@rts an der Universität zu Köln

Das Institut für Europäische Musikethnologie an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist hauptsächlich an den beiden folgenden Arbeitspaketen des d@rts-Projekts beteiligt.

Das Hauptziel von WP3 ist es zu untersuchen, wie in künstlerischer Praxis und in Projekten kultureller Bildung Räume geschaffen werden können, die der sozialen Inklusion dienen.  Chancen und Hindernisse sollen gleichermaßen in den Blick genommen und analysiert werden. Methodisch ist WP3 als Feldforschung (multi-site ethnography) angelegt, bei der sich die Forschenden zwischen und innerhalb verschiedener Praxisfelder bewegen. Erforscht werden bestehende künstlerische Praxen und Projekte im Bereich kultureller Bildung mit Fokus auf die darstellenden Künste. Die Feldforschungen werden in mehreren europäischen Partnerländern von lokalen/regionalen Teams durchgeführt. Zu den partizipativen ethnographischen Forschungsmethoden gehören biographische Interviews, halbstrukturierte Interviews, Gruppendiskussionen, teilnehmende Beobachtung, partizipative Aktionsforschung, arts-based research, digitales Storytelling und Audio-/Videotagebücher. 

WP4 entwickelt und realisiert gemeinsam innovative Aktionen zur Vermittlung von kulturellen Kompetenzen in verschiedenen Kommunen. Dabei wird ein Ansatz partizipativer Forschung (Community-based participatory research) verfolgt. Das bedeutet, dass die Mitglieder der beteiligten Gemeinde, Dorf, Kleinstadt oder Stadtviertel als Partner einbezogen werden und die Bevölkerung an jeder Phase der Forschung beteiligt wird.

Die teilnehmenden Institutionen sind

  • Nord University, Levanger/Norwegen (Verbundleitung und Koordination)
  • Association Européenne des Conservatoires, Académies de Musique et Musikhochschulen, Brüssel/Belgien (AEC)
  • Universität zu Köln, Institut für Europäische Musikethnologie, Deutschland (UoC)
  • Universität Hildesheim, UNESCO-Lehrstuhl, Deutschland (UoH)
  • Universität Jyväskylä, Finnland
  • Universität Lüneburg, Deutschland
  • Universität Verona, Italien
  • Puntozero Società Cooperativa, Italien
  • Kulturanova, Serbien
  • University of Auckland, UNESCO-Lehrstuhl, Neuseeland/Aotearoa
  • Makerere University, Uganda

Teilnehmer

Weitere Informationen unter https://cordis.europa.eu/project/id/101132352

Kurze Zusammenfassung in einfachem Deutsch

Das Projekt "dialoguing@rts" beschäftigt sich mit sozialem Zusammenhalt in vielfältigen Gesellschaften. Es nutzt Musik, Tanz und Theater, um kulturelle Kompetenz zu fördern und Vorurteile durch Dialoge zu überwinden. Das Projekt betont die Bedeutung verschiedener Stimmen in der Bildung und setzt darauf, dass kulturelle Bildung dialogisch sein sollte. Die darstellenden Künste sollen individuelles Denken fördern und die Art der Interaktion verbessern.

Das Projekt fokussiert sich auf fünf europäische und zwei nicht-europäische Länder. Der 42-monatige Arbeitsplan besteht aus neun Arbeitspaketen, die Analyse, Umfragen, ethnographische Studien, innovative Maßnahmen, Evaluierungsmethoden, eine digitale Dialogplattform, politische Empfehlungen, Verbreitung/Kommunikation und Verwaltung/Koordination umfassen.

An der Universität zu Köln ist das Institut für Europäische Musikethnologie in zwei Arbeitspaketen involviert. Arbeitspaket 3 erforscht, wie durch darstellende Künste der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert werden kann. Arbeitspaket 4 entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Menschen in Dörfern oder in Stadtvierteln innovative Maßnahmen zur Vermittlung von kulturellen Kompetenzen durch partizipative Forschung.

 

Gefördert durch die EU

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